Am Dienstag, dem 8. April machten sich unsere 5. und 6. Klassen gemeinsam auf den Weg ins Programmkino Wels, um sich den Dokumentarfilm „Der Automobile Mensch“ anzusehen – ein Film, der nicht nur durch seine ungewöhnliche Machart beeindruckte, sondern auch durch die wichtigen Fragen, die er aufwarf.

Der aktuelle Film des Stadtplaners Reinhard Seiß ist ein aufrüttelndes Plädoyer für eine grundlegende Verkehrswende als Voraussetzung für einen ernsthaften Klimaschutz. Dass wir problemlos mit sehr viel weniger Autos auskommen können, führt der Film anhand überzeugender Beispiele aus der Schweiz und Deutschland vor Augen. Andererseits zeigt er, wie politischer Opportunismus und wirtschaftliches Lobbying, aber auch Technologiegläubigkeit und Wachstumsfixierung einer Wende im Wege stehen – besonders auch an den Beispielen des Post-Verteilzentrums in Allhaming und der neuen Linzer Stadtautobahn.
Mit teils überraschenden Bildern, regionalen Beispielen und gesellschaftskritischen Ansätzen regte der Film zum Nachdenken an: Wie abhängig sind wir eigentlich vom Auto? Welche Auswirkungen hat das auf Umwelt, Klima und unsere Gesundheit? Und wie könnte eine nachhaltige Mobilität der Zukunft aussehen? Wie könnte die Politik das Spiel um den Individualverkehr durch innovative Entscheidungen in eine andere Richtung lenken?

Für viele Schüler*innen war es der erste Besuch im Programmkino – ein Erlebnis ganz abseits vom Mainstreamkino, bei dem auch das besondere Ambiente und die Nähe zum Geschehen auf der Leinwand Eindruck hinterließen. Der Film wirkte teilweise verstörend, da er gänzlich ohne Filmmusik auskommt und nur der Filmemacher selbst seine eindrucksvollen Bilder kommentiert. Im Anschluss an den Film gab es in den nachbereitenden Geografiestunden in einigen Klassen noch angeregte Diskussionen, in denen Meinungen ausgetauscht und neue Perspektiven entwickelt wurden.

Wir danken dem BG/BRG Wallererstraße und der Initiative Meet & Bike Wels für die Möglichkeit, unseren Schülerinnen und Schülern diesen besonderen Film zeigen zu dürfen – und hoffen, dass dieser Filmbesuch nicht nur zum Nachdenken angeregt hat, sondern auch Lust gemacht hat, sich künftig öfter mit gesellschaftlich relevanten Themen auseinanderzusetzen.

Wir sollten uns in Zukunft viel eher an dem Ausspruch „Geht’s dem Klima schlecht, geht’s uns allen schlecht!“ orientieren, als an dem derzeit gültigen Spruch „Geht’s der Wirtschaft gut, geht´s uns allen gut“.