„I was sitting with my twin brother, Husein, and my father, and we knew then that if we wanted to survive, we would have to join the trail.“ (Hasan Hasanovic)

Die Entscheidung, die sogenannte UN-Schutzzone in Potočari zu verlassen und über die Wälder vor den bosnisch-serbischen Einheiten zu fliehen, rettete Hasan Hasanovic 1995 das Leben. Seinen Bruder und Vater sollte er nie wiedersehen.

Der Zeitzeuge und Überlebende des Genozids schilderte Schüler*innen der 8. Klassen im März via Online-Meeting seine persönliche Geschichte. Gemeinsam mit einem Bosnien-Experten vermittelte er ein eindringliches Bild von der gefährlichen Flucht, den Gräueltaten und Verbrechen und sprach mit den jungen Erwachsenen auch über die aktuellen politischen Probleme in seinem Land.

„What I do on a daily basis is painful, because I have to recount my story — five, six times a day. But I want to speak to people, and share my story because my heart speaks. And now, finally, someone is listening.“

Kommentare der Schüler*innen:
Tabea: Ich fand den Vortrag unglaublich interessant und informativ. Vor allem die Geschichten des Zeitzeugen haben mich gefesselt.

Irem: Meine Eltern hatten mir einmal ein bisschen was über den Krieg erzählt, aber es von einem Zeugen zu hören, war dann doch ein anderes Gefühl. Vor allem, weil der Zeitzeuge nur etwas jünger als wir war, als er all das erlebt hatte.

Maria: Durch die persönlichen Erzählungen erhielt man eine neue Perspektive auf die schlimmen Geschehnisse, die in Bosnien stattgefunden haben und man konnte sich ganz anders als im regulären Unterricht hineinversetzen.

Hamra: Vorträge wie diese brauchen wir öfter im Geschichteunterricht. Je mehr Geschichten man von Menschen aus verschiedenen Ländern kennenlernt, desto besser ist man über die Zustände auf der Welt informiert. Wichtig ist, dass man die Sichtweise aus so vielen Perspektiven wie möglich betrachten kann. Hasan und der Experte haben unser Wissen über den Bosnienkrieg und den Genozid, aber auch über das ehemalige Jugoslawien sowie die Lage der Geopolitik in den 1980er und 1990er Jahren vergrößert. Ich finde es hat sich definitiv gelohnt.